Skulpturen im Schwetzinger Schlossgarten

Leseprobe

Danuvius und Rhenus

... zu meiner Rechten sitzt der Flussgott Rhenus, man nennt ihn auch „Vater Rhein“ und ich bin Danuvius, oder auch „Donau“, wie Sie möchten. Die Menschen vergleichen uns oft mit dem mächtigen Neptun. Sie hatten früher seltsame Rituale mit uns vor. Ich persönlich – und Rhenus ebenso - fanden das immer ganz schrecklich! Vor allem das, was sie mit ihren kleinen Kindern anstellten. ...

 

Kallirhoe und der Mantel der Harmonia

... Als Ihr Gatte Alkmaion umgebracht wurde, bat Kallirhoe den mächtigen Zeus darum, ihre gemeinsamen Söhne, die zu dem Zeitpunkt noch Kleinkinder waren, schnell wachsen zu lassen, damit diese den Tod ihres Vaters Alkmaion rächen konnten. Und so geschah es auch. ...

 

Das Rätsel der Sphinx

... Halb sind sie Frau, mit entblößtem Oberkörper, und halb sind sie Löwe. Überall, wo diese mystischen Gestalten einst auftauchten, brachten sie Unheil und Zerstörung. ....

 

Faunus (gr. Pan) und das Geheimnis seiner Flöte.

... Es ist Faunus. Zur Mittagsstunde, wenn die Sonne drückt und die schwüle Hitze über dem Land liegt, pflegt er seinen Schlaf. Er legt sich dazu in schattige Haine oder in tiefe Gebüsche und ruht sich dort aus. Aber wehe, wenn jemand es wagt, ihn in seinem Schlafe zu stören. Dann fährt er mit grellem Geschrei auf und jagt dem Störenfried dadurch einen gewaltigen Schrecken ein! ...

 

Justitia und die Waage der Welt

Ich, Justita, Göttin der Gerechtigkeit, meine zwar auch, dass die Götter die beiden hätten bestrafen müssen! Dennoch habe ich gemeinsam mit meinen Schwestern, den Moiren, Mars und Venus Schicksalsfäden gesponnen. Wir sorgten in diesem Falle für die ausgleichende Gerechtigkeit. Schau doch, wie es Mars weiterhin erging! ...

 

Agrippina, eine Welt voller Intrigen

Agrippina, die gutaussehende Römerin, brachte ihren Sohn Nero schon mit 17 auf den Thron. Aber dies ist nicht der einzige Mordkomplott, in den sie verwickelt war. Die skrupellose, von List und Tücke durchtriebene Römerin war auch mitverantwortlich für die Tötung ihres eigenen Bruders. Dieser, Caligula war sein Name, war einst Kaiser Roms.

 

Apollon und das Orakel von Delphi

Der Wanderer zieht weiter, beschreitet die Wege des Parks, bis er in unterirdische Grotten gelangt. Sich zunächst in feuchtkalter Dunkelheit befindend, durchwandert er fröstelnd die düsteren Gänge. Da hält der Alte einen Moment inne. Ihm ist schaurig zumute. Gedanken werden in ihm wach: Wie oft schon stand er in seinem Leben an tiefen Abgründen, wie oft beschritt er schattenreiche Wege. Und immer wieder schaffte er es dennoch, Licht zu gewinnen. Nur Mut also …, er wird auch hier nach draußen finden!

Plötzlich steht er wieder im hellen, warmen Lichte der untergehenden Sonne.  Geblendet von der Schönheit des ihm sich auftuenden Tempels und der Helligkeit des Abendlichtes nimmt er zunächst nur schemenhaft eine Gestalt wahr, die sich im Inneren des Bauwerks befindet. Sie ist von göttlicher Schönheit: Anmutig und erhaben steht sie in der Mitte des Tempels. Überwältigt von diesem theatralisch anmutenden Ensemble und gleichsam von der geradezu überheblichen Pose der Statue beeindruckt, wird der Wanderer plötzlich begrüßt:

 

„Sei gegrüßt, Wanderer! Wenn ich mich vorstellen darf – ach was, sicher kennst du mich eh’! Wer kennt mich schließlich nicht?  Apollon, Sohn von Zeus und Leto! An mir kann keiner vorbeigehen! Vor allen den Damen habe ich’s angetan, mit meinem sportlich durchtrainierten Körper! Ich entspreche  - ach, was sag’ ich - ich übertreffe mit meinem makellosen Äußeren die Idealbilder aller Zeiten!

Außerdem kennen mich alle als begnadeten Spieler meiner Lyra – ja, ich bin ein sehr guter Musiker. Mein Bruder Merkur selbst war es, der dieses wahrlich göttliche Instrument erschaffen hat.

Ich beherrsche nicht nur alle denkbaren Künste, nein, mehr als dies – ich herrsche über sie! Und somit bin ich Herr über die Musen, die mir untertänig überall hin folgen. Niemand kann mir widerstehen, nichts bleibt vor mir verborgen, nicht mal die geheimsten Gedanken. Ich weiß alles – wirklich alles, auch was die Zukunft uns bescheren mag!

Doch so lass mich, Wanderer, bevor du weiterziehest, noch eine meiner turbulentesten wie ebenso ruhmreichsten Geschichten an dich weitergeben:

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