Mörderisches Zwingenberg
Leseprobe
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
im Spätherbst 2010 entstand die Idee den ersten Zwingenberger Krimiwettbewerb zu veranstalten. Zwei Jahre später liegt nun das Ergebnis vor.
Die Idee war zwölf Autoren die Möglichkeit zu bieten, ihren Kurzkrimi zu veröffentlichen und den Lesern ein Potpourri aus zwölf unterschiedlichen, spannenden Krimis zu bieten. Zwölf Krimis, die sozusagen vor der eigenen Haustür, Zwingenberg und der Region Bergstraße, angesiedelt sind und so die Handlung mit viel Lokalkolorit bereichern. Die Einsendungen zu lesen und der Kontakt mit den Autoren hat mir viel Spaß gemacht, die zwölf Sieger zu prämieren war dagegen nicht einfach. Aber hierbei erhielt ich tatkräftige Unterstützung von einer starken Jury. (Manfred H. Krämer, Michael Kibler, Angelika Graf)
Ich bin stolz Ihnen die Auswahl mit diesem Buch vorzulegen. Sie erwartet ein spannendes, fesselndes und kurzweiliges Lesevergnügen. Diese zwölf Kurzkrimis beschreiben auf so unterschiedliche Weise menschliche Abgründe, zeigen mörderische Phantasie und die wundervollen regionalen Eigenheiten der Bergstraße.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und Unterhaltung mit den folgenden Neuentdeckungen.
Stefanie Fritzsche
Aus einem der Zwingenberg-Krimis:
Nur zu deinem Besten
Michelle Kretschmer
... Waylon nahm immer drei Steinstufen auf einmal und setzte Phillip Franz hinter her. Der hatte schon einen beachtlichen Vorsprung, doch Neil sah ihn gerade noch vor der Kirche nach links abbiegen. Waylon hatte Mühe mit ihm mit zu halten. Ihre Schritte auf den unebenen Pflastersteinen hallten wie Donnerschläge von den Hauswänden wider. Sie folgten dem Weg, bis sich vor Waylon ein malerischer, alter Torbogen über den Gehweg spannte. Die Aul war der einzige erhaltene Eckturm der alten Stadtmauer Zwingenbergs, was Waylon nicht wissen konnte und ihn im Moment auch wenig interessiert hätte. Viel mehr interessierte ihn der kleine, von weißen Bänken eingerahmte Platz daneben, auf dem Phillip Franz sich hektisch nach seinem Verfolger umsah.
Als er den jungen Kommissar entdeckte, änderte er seinen Plan und machte einen Satz über die niedrigen Überreste der alten Stadtmauer. Er verschwand durch die Aul. Waylon durfte Phillip nicht verlieren und folgte ihm auf der Straße unter dem Torbogen durch. Sie hetzten noch um eine letzte Kurve, dann erst wusste Neil wo die wilde Jagd sie hinführte. Die Gasse führte direkt zu Phillips Elternhaus in der Wetzbach. Phillip hob gerade sein Mountainbike über den Zaun. Er schwang sich in dem Moment auf den Sattel, als Waylon am Haus ankam. Leise fluchend setzte der junge Kommissar dem Fahrrad hinterher, das gerade in die Wetzbach abbog. Ohne zu bremsen raste Phillip auf seinem Mountainbike in einem aberwitzigen Tempo die steile Straße hinunter. Waylon setzte ihm zu Fuß hinter her mit wenig Hoffnung den Verdächtigen noch einzuholen. Phillip wurde von Sekunde zu Sekunde schneller. Einem Auto, das gerade die Straße hochfuhr, konnte er gerade noch ausweichen.
Der Fahrer blockierte nach einer Vollbremsung den Weg. Neil fluchte ganz unprofessionell und setzte seine Verfolgung über einen Blumenkübel und die halbe Motorhaube des empörten Autofahrers fort. Kurz vor Ende der Straße gab Waylon auf. Phillip war mit seinem Mountainbike inzwischen so schnell geworden, dass er ihn unmöglich noch einholen konnte. Neil trat frustriert gegen einen Poller. Phillip Franz warf ihm über die Schulter kurz vor der Hauptstraße einen triumphierenden Blick zu. Seltsamerweise bremste er nicht. Phillip schrie erschrocken auf. Sein Rad schlingerte auf dem unebenen Kopfsteinpflaster, aber wurde nicht langsamer. Ungebremst jagte Phillip Franz auf seinem Fahrrad in den laufenden Verkehr auf der Hauptstraße. Geschrei, quietschende Bremsen, splitterndes Glas und ein Mountainbike ohne Fahrer. Wenn Neils Herz eben noch vor Anstrengung wild unter seiner Weste gepocht hatte, dann setzte es jetzt für einen Schlag aus. Ungläubig setzte er zu einem letzten Sprint an, zückte gleichzeitig sein Handy und wählte den Notruf. Die zweite Nummer, die er anrief war die von Roman Wolfhard um ihm zu erzählen, dass ihr Hauptverdächtiger gerade auf der Hauptstraße überfahren wurde. ...
Die Autoren
Andrea Rau: Notlösung
Christian Meyer: Der Tod und die Steuern
Christiane Sprinz: Ein ganz besonderer Saft
Dagmar Krebs: Sechs
Maike Bargmann: Nacht
Martina Rohleder: Wohin mit Shakespeare
Michael Thode: Driving home for christmas
Michelle Kretschmer: Nur zu deinem Besten
Philipp Becker: Mord unter den Linden
Roland Kirsch: Der verlorene Sohn
Stephan Reinbacher: Gipfelmord
Gero Padberg, Arne Herdick,
Erik Boinowitz, Matthias Ott: Das Bankett
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