Bianca, die weiße Lokomotive

Leseprobe

Ein Traum    

Da steht sie nun, schwarz und schmutzig, die alte Lokomotive. Auf dem Abstellgleis, vielleicht wird sie bald verschrottet. “Ach“, seufzt sie, „früher durfte ich noch fahren, durfte Wagen ziehen, in denen fröhliche Kinder ins Ferienlager fuhren, dann später durfte ich wenigstens noch Güterwagen ziehen oder auf den Rangiergleisen fahren“.

Wieder kam ein schwerer Seufzer aus ihrem schon verrosteten Schornstein. Dabei hatte sie sich gewünscht, nur einmal so schön auszusehen wie die tollen weißen Lokomotiven mit ihren vielen Wagen und dem schönen roten Band, das wie ein Gürtel den ganzen Zug umspannte. Jeden Tag fuhren solche Züge durch den kleinen nahen Bahnhof, zu stolz, um hier anzuhalten. „Ach, wäre das schön“, murmelte sie und schlief ein.

Bald schon träumte sie von den weißen Lokomotiven mit ihren weißen Wagen. Da erschien mit einem hellen Pieps ein buntes Vöglein und fragte: „Warum bist du so traurig?“ Die schwarze Lokomotive erzählte ihr von ihrem traurigen Leben und von ihrer Sehnsucht, auch mal eine so wunderschöne und schnelle Lok zu sein.

„Den Wunsch kann ich dir erfüllen“, sang das Vöglein und stellte sich artig vor: „Ich heiße übrigens Pieps. Du musst mir aber versprechen, gut zu allen Menschen und Tieren zu sein, wann immer sie deine Hilfe brauchen, und stets bescheiden und dankbar zu bleiben“.- „Dies will ich dir gerne versprechen, wenn nur mein Wunsch einmal in Erfüllung geht“.

Da plötzlich erhob sich ein Rauschen und Klirren, Nebelschwaden verhüllten alles um sie herum, es blitzte, donnerte und krachte, als wolle die Welt untergehen. Dann plötzlich verstummte der Lärm. Es lichtete sich der Nebel, Sonnenstrahlen durchdrangen die Wolken und unsere alte Lok erkannte, dass sie ganz weiß war. Sie schaute an sich herunter und entdeckte den roten Streifen, von dem sie so oft geträumt hatte. Sie schaute in zwei große Spiegel, die rechts und links an ihr angebracht waren, und sie konnte in den Spiegeln sehen, dass an ihr ganz viele weiße Waggons – auch diese mit dem roten Band – angehängt waren. Und sie erkannte, dass sie mit ihren Wagen genau so aussah wie die schnellen weißen Züge, die immer durch den kleinen Bahnhof brausten.

 „Juchhee“, rief die weiße Lokomotive „jetzt bin ich die Schönste und Schnellste. Danke, liebes Vöglein. Das Vöglein, voller Stolz auf die Verwandlung, sprach: „Jetzt brauchst du noch einen Namen, ich nenn dich Bianca. Das ist italienisch und heißt die Weiße.“ - „Oh ja“ antwortete unsere glückliche Lok, „Bianca, die weiße Lokomotive, das klingt gut. Und jetzt fahre ich los.“ Sprach‘s und fuhr hinaus in die weite Welt. Dort sollte sie viele Abenteuer erleben und manche schwere Aufgabe lösen. Doch dazu mehr auf den nächsten Seiten.

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