Kevin O'Day Ballett - Bildband

Leseprobe

10 Jahre Kevin O’Day Ballett Nationaltheater Mannheim

Es gibt nicht viele Stadttheater in Deutschland, die auf eine so langfristige und kontinuierliche Zusammenarbeit mit einem zeitgenössischen Ballettensemble setzen wie das Nationaltheater Mannheim. 2002 waren der Amerikaner Kevin O’Day und die Kanadierin Dominique Dumais in die Quadratestadt gekommen, um dort die Ballettsparte zu übernehmen. O’Day, der als Tänzer unter anderem mit Twyla Tharp, William Forsythe und Mikhail Baryshnikov zusammenarbeitete, hatte sich bereits Mitte der 90er Jahre in New York als Choreograf einen Namen gemacht. Nach seiner Stuttgarter Premiere Delta Inserts hieß es 2000 in der Fachzeitschrift ballett international: „Der Mann gehört nach Europa – an ein Haus, an dem die Tänzer herausgefordert werden wollen. Kevin O’Day ist die Entdeckung der Saison, ein Ballett-Innovator, der bescheiden lieber von Prozessen spricht und, von Twyla Tharp beeinflusst, der geografischen Heimatlosigkeit ‚good bye‘ sagen will“. Wenig später wurde er nach Mannheim geholt. Von Anfang an dabei war Dominique Dumais als stellvertretende Ballettdirektorin. Auch sie konnte auf eine erfolgreiche Karriere als Tänzerin und Choreografin zurückblicken: Mit Wurzeln im klassischen und zeitgenössischen Ballett hatte sie als Solistin beim National Ballet of Canada unter anderem mit James Kudelka, William Forsythe und Glen Tetley zusammengearbeitet. Choreografien entstanden für das National Ballet of Canada und die Stuttgarter Noverre-Gesellschaft.

Es war von Anfang an erklärtes Ziel der Mannheimer Doppelspitze, ein zeitgemäßes und ausgewogenes Repertoire zu schaffen, das sich durch Originalität und Qualität auszeichnet. Wichtig ist auch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit einem Ensemble, das ausschließlich aus Solisten besteht. Viele Tänzer sind über lange Jahre ihrer Compagnie treu geblieben, einige von Ihnen seit den ersten Tagen dabei.

Die Förderung junger Choreografen lag der Direktion von Beginn an am Herzen, so führte sie 2005/2006 die Choreografische Werkstatt ein, bei der die Tänzer einmal im Jahr eigene Stücke präsentieren. Ensemblemitglieder wie Brian McNeal, Luches Huddleston Jr. und Luis Eduardo Sayago wurden eingeladen, Choreografien für die großen Bühnen des Nationaltheaters zu entwickeln. Auch andere Choreografen zeigten frühe Arbeiten am Nationaltheater und sind heute international etabliert, so Emily Molnar, die 2006 für den Ballettabend Entre Deux das Duett Utterance schuf und seit 2010 als künstlerische Leitung dem Ballet British Columbia in Vancouver vorsteht. Auch Bridget Breiner, ehemals erste Solistin des Stuttgarter Balletts, entwickelte eine Choreografie für Mannheim. 2012 tritt sie die Ballettdirektion des Musiktheaters im Revier an. Auch Robert Glumbek, stellvertretender künstlerischer Leiter der kanadischen ProArteDanza Compagnie und ehemals Ballettmeister und Tänzer am Nationaltheater, ist Mannheim als regelmäßiger Gastchoreograf erhalten geblieben.

Viele der drei bis fünf Premieren, die das Kevin O’Day Ballett Nationaltheater Mannheim pro Spielzeit auf die Bühne bringt, wurden von Dominique Dumais und Kevin O’Day eigens für Mannheim entwickelt, zum Beispiel Fielding Sound (O’Day, 2002), Goldberg-Variationen (O’Day, 2004), Lebenslinien (Dumais, 2005), eine stunde zehn (O’Day, 2006), Delta Blues (O’Day, 2007), Résonances Chopin (Dumais, 2008), Chansons (Dumais, 2008), Frida Kahlo (Dumais, 2010) und I’m with the band (O’Day, 2011).

 

Im Gespräch mit Dominique Dumais und Kevin ODay

Seit 2002 haben Kevin O’Day und Dominique Dumais die künstlerische Leitung der Ballettsparte am Nationaltheater Mannheim inne. Sie gestalten den Spielplan mit drei bis fünf Premieren pro Jahr – die meisten davon Uraufführungen – dazu kommt die tägliche Arbeit im Probenstudio mit den Tänzern. Wenn sie über die vergangenen Jahre nachdenken, dann sprechen lieber von Entwicklungen als von Veränderungen. Welche Chancen und Herausforderungen die kontinuierliche Arbeit an einem festen Haus bedeutet, wie man sich selbst entwickelt und was man voneinander lernt, davon wissen die beiden viel zu berichten.

2012 feiern Sie Ihr zehnjähriges Jubiläum am Nationaltheater Mannheim. Was hat sich seit den Anfängen im Jahr 2002 für Sie verändert?

O’Day: 2002 sind wir mit sehr klaren künstlerischen Vorstellungen angetreten. Wir wollten ein zeitgenössisches Repertoire aufbauen, das sich durch Originalität auszeichnet, haben auf die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Ensemble gesetzt und den Austausch mit unserem Publikum gesucht. Im Hinblick auf unsere Vision hat sich eigentlich nicht viel verändert.

Dumais: Ich würde auch eher von Entwicklungen als von Veränderungen sprechen. Manche Dinge sind natürlich anders. Wir haben jetzt ein reifes Ensemble, das unsere Arbeitsprozesse und unseren künstlerischen Standpunkt versteht. Wir haben auch das Publikum besser kennen gelernt und können es heute anders adressieren als zu Beginn.

O’Day: Wir sind einfach unserer künstlerischen Linie gefolgt und haben unsere choreografischen Ideen vertieft, hier am Nationaltheater mit einem begeisterungsfähigen Publikum.

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