Adax Dörsam - Kammalasse

Leseprobe

Vorwort von Matz Scheid:

Gefüllte Nudeln und Grundschulfe

Warum schreibt Adax Bücher? Diese Frage werden sich wohl einige stellen. Und das aus nachvollziehbaren Gründen, macht der Autor der Lektüre, die Sie gerade in Händen halten, in der Regel doch eher wegen seines meisterlichen Umgangs mit allen möglichen Arten von Saiteninstrumenten von sich Reden. Ich könnte es mir einfach machen und mit der Gegenfrage Warum nicht? gleich hier zum Schluss kommen. Doch ein paar Gedanken will ich noch in Worte fassen. Nicht zuletzt aus dem Grund, dass mein Auftrag lautete, ein Vorwort beizusteuern. Und dieses wäre deutlich zu kurz, wenn hier schon am Ende. 

Adax gehört nicht zur verbreiteten Spezies der „Man-müsste-mals“ oder wie man in unserem, dem Kurpfälzer Dialekt sagen würde, „Ma-meest-ämols“, deren herausragende Eigenschaft es ist, ihre zumeist in ebenso blumigen wie lauten Tönen der Weltöffentlichkeit mitgeteilten Lebenspläne für immer und ewig im Planungsstadium verharren zu lassen. Nein, Adax ist anders: ER TUT ES! Und so überraschte er uns im Jahr 2012 mit der Veröffentlichung eines Buches. „Saitenweise biografische Notizen“ hieß der literarische Erstling meines langjährigen Freundes und musikalischen Weggefährten. Wirklich überrascht waren diejenigen, die Adax kannten, natürlich nicht, denn mit kreativen Eskapaden, nicht nur auf einem seiner vielen Instrumente, war bei ihm immer und überall zu rechnen. Wobei, das soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, die Reaktionen auf die Ergebnisse Dörsam’scher Kreativität durchaus unterschiedlich ausfallen und von heller Begeisterung bis hin zu einem gewissen Unverständnis reichen können. 

Bezug nehmend auf Letzteres, erinnere ich mich sehr gerne an eine Geschichte aus meiner gemeinsamen WG–Zeit mit Adax Anfang der Achtzigerjahre. Eines Morgens, oder war es schon Nachmittag? – kurz nach dem Aufstehen eben, machte in unserer Wohngemeinschaft das Gerücht die Runde, Adax würde sich heute ums Abendessen kümmern und seinen Mitbewohnern ein von ihm kürzlich selbst erfundenes Gericht präsentieren – gefüllte Nudeln. Das klang vielversprechend. Pasta mit einer leckeren Füllung – Steinpilzen vielleicht, Käse, Spinat oder gar Lachs! Alle freuten sich aufs Abendessen. Als Adax zu Tisch rief, war die Spannung groß, aus was letztlich die Nudel-Füllung bestehen würde, und die Enttäuschung hielt sich, eben weil man Adax kannte, dann auch in Grenzen, als sich herausstellte, dass gefüllte Nudeln „a la Adax“ nichts anderes waren als Makkaroni, in deren Hohlraum Spaghetti gesteckt waren. Immerhin war Adax so clever gewesen, die Makkaroni vor dem Abkochen zu füllen! Das sei der Trick bei diesem Gericht, erklärte er uns. 

Im Übrigen wollte er seine Pasta-Kreation durchaus nicht als kulinarischen Gimmick verstanden wissen. Mit lobenden Worten, erkennbarer Zufriedenheit und großem Genuss verspeiste er dann auch seine bahnbrechende Rezeptur. Ein erfrischend phantasievoller und erfinderischer Mensch eben, der Adax! Ausgestattet mit einem gesunden Selbstbewusstsein. 

Nicht nur die eine oder andere kulinarische Sensation haben wir ihm zu verdanken, auch in anderen Bereichen hat er sich Verdienste erworben, auch wenn diese in ihrer Bedeutung mitunter schwer einzuschätzen sind. Biologie zum Beispiel! Er und kein anderer entdeckte die zugegebenermaßen bis heute wissenschaftlich nicht belegte Spezies der Grundschulfe. Als er mir davon erzählte und ich ihn schließlich fragte, was genau Grundschulfe seien, antwortete Adax: „Das sind sehr flache, sehr kleine und sehr unscheinbare Fische, die sehr versteckt unter sehr flachen Steinen, noch dazu endemisch und damit quasi unbemerkt in einem kurzen Abschnitt des kleinen Odenwald-Flüsschens Weschnitz leben.“ 

Grundschulfe, gefüllte Nudeln, ganz zu schweigen von den rätselhaften Kreuchlingen. Davon vielleicht ein anderes Mal mehr. Adax steckt voller Ideen und Neugier, sein Forschergeist ist ungebrochen und er hat einiges zu erzählen. Warum also sollte einer wie er kein Buch schreiben? Ich hab’ dann übrigens mal nachgeschaut – und keine gesehen. Aber ich bin sicher – es gibt sie – irgendwo verborgen in der Weschnitz – die Grundschulfe! 

Matz Scheid 

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